Aktuelles
Verbandstag des DSkV mit weitereichenden Beschlüssen
Der Verbandstag des DSkV am 18. und 19. November in Altenburg war allein mit 19 Anträgen zur Sportordnung umfangreich. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch mit den Auswirkungen einer Umsatzsteuersonderprüfung des DSkV.
Das zuständige Finanzamt Gera hat darin festgestellt, das der DSkV für das 4. Quartal 2021 und das 1. Quartal 2022 insgesamt 24 Tausend Euro Umsatzsteuer nachzuzahlen hat. Diese resutltiert aus dem Tatbestand, dass das FA Gera eine Umsatzsteuerpflicht für die Start- und Verlustspielgelder gegeben sieht. Auf den Widerspruch des DSkV ist bis jetzt keine Antwort erfolgt. Jeder kann sich ausrechnen, was dies für unser Hobby bedeutet, wenn sich das FA Gera mit dieser Ansicht durchsetzt. Die einzige Möglichkeit besteht dann nur darin, das der DSkV die Gemeinnützigkeit erreicht. Entsprechende Gespräche hat das Präsidium bereits mit einer Staatssekretärin des Landes geführt.
Nichts desto trotz müssen wir die Meisterschaften des DSkV kostengünstiger gestalten. Ein Schritt in diese Richtung ist die Verkleinerung der Teilnehmerzahlen an diesen Meisterschaften. Diese ist seit Jahren unverändert, obwohl die Anzahl der Mitgliedschaften im DSkV stetig sinken. Leidtragende waren dabei in erster Linie die Verbandsgruppen der Landesverbände. Die Teilnahmebereitschaft ihrer Mitglieder
hat in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen. Teilweise hatten diese nicht mal mehr genügend Teilnehmer wie sie qualifizierte zur jeweiligen Landesmeisterschaft hatten. Ein Effekt den auch wir wahrnehmen. Deshalb hat der Verbandstag des DSkV beschlossen die Quotierung der Teilnehmer an den Deutschen Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften von der mitgliederbasierten Berechnung auf die teilnehmerbasierte Berechnung umzustellen. Das bedeutet, dass bei den Einzelmeisterschaften der Herren
und Senioren sich nun nur noch 8% der Teilnehmer der jeweiligen Landeseinzelmeisterschaft und bei den Damen nur noch 10% der Teilnehmerinnen zur DEM qualifizieren. Bei der Mannschafsmeisterschaft besteht die Quote bei Herren bei 10% und bei den Damen bei 33%. Vorraussetzung ist jedoch, dass in allen Wettbewerben auch eine Meisterschaft durchgeführt wird. Dies bedeutet für LMM der Damen, dass diese auch dann spielen müssen, wenn sich nur 2 Damenmannschaften melden. Wir werden diese
dann zusammen mit den Herrenmannschaften spielen lassen, aber separat werten. Somit bestimmt ihr mit eurer Teilnahme an den Landesmeisterschaften wieviele Teilnehmer unser LV bei den deutschen Meisterschaften stellen darf. Im Bereich der Jugend bleibt es aber weiter bei der bisherigen Regelung, dass die Teilnehmerzahl sich durch die Anzahl der Jugendlichen des jeweilgen LV ergibt. Hier ist einfach die Mitgliederzahl zu gering für eine Änderung. Apropo Jugend: Vielleicht habt ihr mitbekommen, dass in diesem Jahr erstmalig für die Altersgruppe der 22 bis 35-jährigen ein eigenes Turnier auf DSkV-Ebene durchgeführt wurde. Dies fand zeitgleich zum Seniorenpokal in einer anderen Stadt statt. Eine der Initiatoren dieser Veranstaltung – Bente Rönnspeck – präsentierte diese Veranstaltung und die Rückmel-
dungen der für unseren Verband eminent wichtigen Altersgruppe. Viele der Teilnehmer sind nicht Mitglied bei uns; ein weiterer Teil war in der Jugend Mitglied bei uns. Viele dieser Jugendlichen hat uns aber nach dem Wechsel in den Erwachsenenbereich verlassen. Mit ein Grund hierfür waren fast immer die abfälligen Bemerkungen und Anfeindungen, die sie wegen ihrer fehlenden Spielstärke erlebten. Es besteht dennoch ein großes Interesse dieser Altersgruppe sich uns anzuschliessen und auch an den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Analog zum Seniorenbereich wünschen sie sich einen altersbezogenen Wettbewerb, an dem sie teilnehmen können aber nicht müssen. Das Präsidium des DSkV und der Verbandstag haben sich dafür ausgesprochen, dies bereits im nächsten Jahr auszuprobieren,
damit wir den Enthusiasmus und die Bereitschaft dieser jungen Leute nicht verlieren. Das Präsidium des DSkV wird uns in den nächsten Tagen hierzu eine entsprechende Richtlinie zusenden. Uns allen ist bewusst, dass in der kürze der Zeit dabei keine perfekte Lösung herauskommt. Aber wir sollten in den nächsten beiden Jahren dies probieren und sukzessive nachbessern, damit wir dann dies auch in
einer für alle Mitglieder akzeptablen Form integrieren können.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Neugestaltung der Ligastruktur. Viele Landesverbände und Verbandsgruppen haben in den letzten Jahren, genau wie wir, einen Rückgang der Mannschaften zu verzeichnen. Bereits auf dem letztem Kongress 2022 hat eine Arbeitsgruppe als einen Grund dafür ermittelt, dass für viele als Grund die weiten Fahrstrecken bereits auf unterste Ebene angegeben wurde. Für viele Vereine an den jeweilgen Grenzen der Landesverbände und Verbandsgruppen wäre eine Teilnahme in der jeweiligen Nachbarschaft entfernungsmäßig wesentlich günstiger. Infolge unserer Struktur war dies jedoch nicht möglich. Konsequenz: Die Vereine meldeten ihre Mannschaften ab. Diese Arbeitsgruppe hat in diesem Jahr weiter gearbeitet und einen Vorschlag erarbeitet. Bereits auf dem Round
Table im August wurde dieser den Landesverbänden vorgestellt und besprochen. Unter
https://dskv.de/aktuelles/ag-ligaspielbetrieb/ wurde dieser Vorschlag bereits vom DSkV veröffentlicht. Dieser Vorschlag wurde von der AG danach entsprechend angepasst bzw. ergänzt und zusammen mit den dafür notwendigen Änderungen an der Sportordnung auf dem Verbandstag diskutiert. Der Kernpunkt
dieser Neustrukturierung ist der Übergang der Ober- und Landesliga aus den Bereichen der Landesverbände und Verbandsgruppen in den Bereich des DSkV. Gleichzeitig sollten die Bedingungen für den Auf- und Abstieg in allen Ebenen vereinheitlicht werden. Dies wird dadurch erreicht, dass in jeder Ebene eine Verdoppelung der teilnehmenden Mannschaften erfolgt. Ziel war es somit die Liga wie folgt aufzustellen: Eine Staffel 1. Bundesliga, Zwei Staffeln 2. BL, 4 Staffeln 3. BL (neu), 8 Staffeln RL, 16 Staffeln OL und 32 Staffeln LL. Damit gilt für alle Staffeln: Die ersten beiden Mannschaften steigen auf, die letzten
4 Mannschaften ab. Bisher wurden die Mannschaften ab RL aufwärts vom DSkV rein nach Entfernungsgesichtspunkten eingeteilt. Dies soll zukünftig auch für die OL und LL gelten. Die Anzahl der Mannschaften in einer Staffel beträgt bis zur OL einheitlich 16; auf Ebene der LL ist dies die Wunschgröße. Jedoch wird in der Realität dies nicht immer einzuhalten sein, dafür haben wir zu große Lücken in
der Verteilung der Vereine. In diesen Fällen wird es dann entsprechende Anpassungen der Staffelgröße geben; Einteilungen in 12er- bis zu 20er-Staffeln sind möglich. Die Startgelder sollten zukünftig absteigeng gestaffelt sein; beginnend bei 100€ für die 1. BL und endend bei 20€ für die LL. Und in der Finanzierung bestand dann auch die Kröte. Fast alle Landesverbände und Verbandsgruppen haben
in der Vergangenheit Erträge aus dem Ligaspielbetrieb erwirtschaftet. In unserem LV planen wir mit ca. 6 T€, in den anderen Verbänden sind die Beträge geringer. Mit diesen Beträgen erfolgt grundsätzlich die Querfinanzierung der Unterstützung der Teilnehmer zu den Deutschen Meisterschaften. Obwohl fast alle
Vertreter der Landesverbände dies als großes Problem für die Landesverbände sahen, wurde der Antrag mit einer Nein-Stimme angenommen. Unser Präsidium wird sich im nächsten Jahr ausgiebig damit beschäftigen, wie wir diesen Ausfall kompensieren können; Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht. Entsprechende Beschlüssen müssen wir dann auf unserem Verbandstag 2024 treffen. Wir hoffen
dann auf eine größere Beteiligung.
Die vom Präsidium des DSkV geplante Abschaffung des Turnier der Funktionäre und die Ausweitung des Deutschlandpokals auf 2 Tage wurde mit großer Mehrheit abgelehnt; allerdings wurde das Präsidium des DSkV aufgefordert die Richtlinie zum Turnier der Funktionäre zu ändern, um mehr sportliche Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Aus dem Kreis der Mannschaften der 1. BL der Herren wurde angeregt, zukünftig auf den dezentralen ersten Spieltag zu verzichten und stattdessen alle Spieltage zentral durchzuführen. Damit wäre eine eine gemeinsame Begrüßung am 1. Spieltag möglich und zum Abschluss auch eine gemeinsame Abschlussveranstaltung. Diesem Wunsch folgte der Verbandstag. Somit spielt die 1. BL der Herren ab 2024 am ersten Ligawochenende die Spieltage 1 und 2, am 3. Ligawochenende die Spieltage 3 und 4 und am 5. Ligawochenende den 5. Spieltag. Im Anschluss daran findet dann am Samstagabend die Siegerehrung mit Abschlussveranstaltung statt. Zwecks Gleichbehandlung der 1. Damenbundesliga gab es auch die Anträge diesen Modus auch bei den Damen einzuführen. Anders als bei den Herren bestehen die Damenmannschaften überwiegend aus Spielgemeinschaften, die keinen Verein im Hintergrund haben, der sie bei der Kostenbewältigung unterstützt. Trotz teilweise heftiger Kritik, dass damit die Kosten für die Damenmannschaften um über ein Tausend Euro steigen würden und somit zukünftig nicht der sportliche Wille sondern nur das finanzielle Vermögen ausschlaggebend für die Teilnahme ist, wurde der Antrag angenommen.
Der DSkV hat unter https://dskv.de/aktuelles/verbandstag-2023/ auch einen Bericht
veröffentlicht. Dort sind auch die Präsentationen zum Junge-Leute-Turnier und die
aktuelle Fassung der neuen Ligastruktur verlinkt.